Ohne Wenn und Aber sind die Schauspieler die Grundbausteine des Theaters. Sie zaubern Abend für Abend zwischen Bühne und Publikum jenes Fluidum, von dem ich eingangs sprach. Noch vor vierzig Jahren dominierten die Szene Leopoldina Bălănuța, Clody Bertola, George Constantin, Gheorghe Ionescu-Gion, Ion Marinescu, Dem Rădulescu oder Toma Caragiu, der beim Erdbeben 1977 gestorben ist - um nur einige der von uns Gegangenen zu nennen. Viele sind dem Theater, in dem sie ihre Karriere begonnen haben, treu geblieben, so in Brașov / Kronstadt die Schauspieler Mircea Andreescu, Constache Babii, Virginia Itta Marcu, Dan Săndulescu. Andere zog es in die Hauptstadt, da Rumänien ähnlich wie Frankreich stark zentralistisch gestaltet ist. Eine große Rolle für das Debüt als Schauspieler hatten früher die Bühnen in Piatra Neamț, Cluj-Napoca / Klausenburg oder Tîrgu Mureș / Neumarkt. Unter Silviu Purcărete haben die Darsteller am Nationaltheater in Craiova in den letzten Jahren internationalen Ruhm erworben. Es ist schwer, hier und jetzt eine Auswahl zu treffen, zumal ich sehr viel aus der Theaterkritik und Sekundärliteratur entnommen habe. Weiter gefeiert werden die Schauspieler der sechziger-siebziger Jahre, Mircea Albulescu, Radu Beligan, Florina Cercel, Gheorghe Dinică, Mihai Fotino, Silvia Ghelan, Ștefan Iordache, Ion Lucian, Mariana Mihuț, Ovidiu Iuliu Moldovan, Marin Moraru, Virgil Ogășanu, Sebastian Papaiani, Irina Petrescu, Victor Rebengiuc, Alexandru Repan, Mitică Popescu, Constantin Rauțchi, Valeria Seciu, Carmen Stănescu, Ilinca Tomoroveanu, Olga Tudorache, Teofil Vîlcu. Neue Talente sind entdeckt, gereift und zum Theaterruhm gekommen: Coca Bloos, Marius Cordoș, Valer Dellakeza, Oana Ioachim, Marcel Iureș, George Ivașcu, Sorin Leoveanu, Horațiu Mălăele, Florin Mircea, Maia Morgenstern, Mara Nicolescu, Oana Pellea, Iulia Popescu, Magda Stief-Mugur, Carmen Ungureanu, Gheorghe Vișu, Vlad Zamfirescu oder der schon genannte Dan Puric. Mircea Diaconu ist Direktor des Nottara-Theaters, Marcel Iureș(25) und Valeria Seciu haben inzwischen in Bukarest private Bühnen gegründet. Diesen Abschnitt - der wirklich nur die Spitze des Eisberges kenntlich gemacht hat - möchte ich mit den wichtigen Hinweis beenden, dass viele von ihnen auch wertvolle Lehrer am Theaterinstitut waren und sind, Meister im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich nenne hier alphabetisch geordnet die Namen der wichtigsten Theaterkritiker / -innen(26) und der Zeitungen/Zeitschriften, bei denen sie ihre Besprechungen veröffentlichen - Victoria Anghelescu (Curentul), Margareta Bărbuța (Uniter), Ileana Berlogea (Teatrul azi), Marina Constantinescu (România literară, Teatrul azi), Irina Coroiu (Contemporanul), Dana Duma (Curentul), Alice Georgescu (Scena), Veronica Gherasim (Cotidianul), Mircea Ghițulescu (Teatrul azi), Miruna Harabor (Scena), Florica Ichim (Teatrul azi), Silvia Kerim (Formula AS), Constantin Paraschivescu (Teatrul azi), Ion Parhon (România liberă), Ludmila Patlanjoglu (Curentul, Scena), Magdalena Popa Buluc (Curentul), Cristina Rusiecki (Observatorul cultural), Victor Scoradeț (Contemporanul, Observatorul cultural), Gabriela Simon (Cotidianul), Natalia Stancu (Curierul național). Ihrem Fleiß und Enthusiasmus verdanke ich die Informationen, die ich in dieser Übersicht zusammengetragen habe. Die rumänische Presse wird im Internet(27) täglich aktualisiert. Wendet man sich den theaterwissenschaftlichen Studien zu, stellt man mit Freude eine rege Tätigkeit fest: Camil Petrescu und Lucian Blaga sind von Florica Ichim und Doina Modola ins Bewusstsein der postkommunistischen Kultur zurückgeholt worden, George Banu ist eine dauerhafte Brücke nach Frankreich. Ich habe auch hier nur die allerwichtigsten Namen genannt.(28)